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1317. Januar 28. Reichenbach.

Oct. b. Agnetis virg.

Bernhard, Herzog von Schlesien, Herr von Fürstenberg, bestätigt, dass vor ihm nach Reichenbach gekommen sei Wynand, Prior von Heinrichau, im Auftrage seines Abtes und berichtet habe, wie Hermann von Barby, weiland Hauptmann des herzoglichen Landes, von Heinrich, weiland Bruder des Rascho, aus der Vogtei in Strehlen erkauft habe 3 Fleischschrannen und 2 Brotbänke zum Besten der von ihm erbauten Kapelle, doch so, dass die Brüder von jedem Fleischschrannen 1 Loth und von jeder Brotbank 1/2 Loth racione servicii dextrarialis entrichteten, wogegen Leo, qui tuuc in Strelyn judicio prefuit, für die Vogtei auf jene Einkünfte Anspruch erhoben habe. Darauf habe der Herzog die cives seniores von Strehlen Ludwig den Bäcker, Peter de Pryworn (Prieborn), Eberhard, Jordan und Johann de alta ecclesia (sicherlich ist Steinkirch gemeint, das gewöhnlich allerdings Weisskirch alba ecclesia genannt doch auch als Hoenkirch im XIV. Jahrh. vorkommt, Görlich, Gesch. von Strehlen, S. 28, Anm. 1.) durch den Reichenbacher Hofrichter zitiren lassen, die dann auch unter ihrem Eide vor dem Herzoge und dessen Rittern Herrn Hermann von Reichenbach, Herrn Siffrid von Gerlachsheim und dem herzoglichen Marschall Merbotho die Rechtmässigkeit jenes Kaufs bezeugten, und dass "predicti fratres constitutum in empcione sibi censum annis singulis solvissent illis". Dieser Besitz wird nun dem Kloster bestätigt.

Or. im Bresl. Staatsarch. Heinrichau 58; an rothen gedrehten Schnüren das Siegel Bernhards mit Helmrücksiegel.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.